„Tock – tock – tock...“ Es ist 7:15 Uhr. Ganz langsam werde ich davon wach. Wer klopft da Holz? Schnitzel? Teppiche? Woher kommt dieses verdammte Tock-Tock in aller Herrgottsfrühe? Meine Gastgeber sitzen schon am Frühstückstisch und klären mich auf: der Nachbarjunge schlägt gerne Tennisbälle gegen die Garagenwand. „Um die Zeit?“, frage ich verkniffen. Beate lacht. „So sind halt Kinder“, sagt sie sanft, „vielleicht wird er eines Tages mal ein berühmter Tennisspieler?“ „Deswegen dürfen andere nicht ausschlafen?“ Beate lächelt gütig und sagt: „Du warst doch auch mal Kind.“ „Genau, aber erst ab 9 Uhr.“ Sie lacht: „Darum bist du auch kein berühmter Tennisspieler geworden.“ Draußen ist Stille. „Was macht er jetzt?“, frage ich angsterfüllt, vielleicht will er ja auch noch ein berühmter Trompeter werden? „Er geht jetzt zur Schule.“ Danke, Schulpflicht.
Sich selber vorzuführen ist wohl zugleich die gnadenloseste Form der Selbsterkennung. Ich habe mal, als unsere beiden Söhne noch klein waren, an einem Osterfest mit der Videokamera festgehalten, wie sie im Garten aufgeregt herumkrochen und unter Büschen und Sträuchern Ostereier suchten. Jedes Mal, wenn sie einem Versteck immer näherkamen, sagte ich: „Wasser!...Kohle!...Feuer! Feuer!...“ Hatten sie das Ei gefunden, begleitete ich das mit einem jauchzenden: „Jaaaaaaa, der Osterhase ist vielleicht ein schlauer Fuchs!“ Und das bei jedem Eierversteck, ungelogen gut ein dutzend Mal. Irgendwie war mir wohl nicht bewusst, dass beim Drehen des Streifens mein debiles Gebrabbel mit aufgezeichnet wurde. Wie ich auf die Idee kam, aus einem Osterhasen einen Fuchs zu machen, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Dieser Film gilt bis heute innerhalb unserer Familie als bedrückendes Dokument elterlichen Kontrollverlustes.
„… das liest sich ja wie Butter! Ich habe angefangen und wollte nicht aufören …“ (Til Mette): Der Vortragskünstler und bekannte Cartoonist Peter Butschkow liest aus seinem Debüt „Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger“. Ein beschwingter Roman über große Gefühle in einer durchgeknallten Zeit. Mit Witz, Ironie und tieferer Bedeutung entwirf Peter Butschkow in seinem ersten Roman einen kuriosen Mikrokosmos schräger Typen auf der Suche nach Freiheit, Lust und Liebe. Vor dem Hintergrund eines irrwitzigen Täuschungsmanövers entfaltet sich dabei ein so farbenfrohes wie kurzweiliges Zeitporträt. Ein Panorama der 60er- und frühen 1970er-Jahre in komödiantischer Form, das weniger vom „Äußeren“, den politischen Ereignissen handelt, sondern von „typischen“ Menschen erzählt und die Atmosphäre hautnah zum Leben erweckt.
Donnerstag, 26. April 2018, 18 UhrStadtmuseum Tübingen, Kornhausstraße 10, 72070 Tübingen
Willkommen in Bad Butschkow Cartoonist Peter Butschkow präsentierte seine Werke in Bad König – in den Schaufenstern der Geschäftswelt. Die Idee zu dieser ganz besonderen Ausstellung kam von der Buchhandlung Paperback.
Oops! I dit it! Mein Debütroman ist geschrieben und im Buchhandel erhältlich. 360 Seiten und 483 Gramm schwer, aber liest sich leicht „wie Butter“ (Til Mette). Eine kuriose Geschichte, die wiederum unzählige bunte und schräge Geschichten in sich trägt. Die Älteren werden lachend an die alten, irren Zeiten denken, die Jüngeren über die irren Alten dieser Zeit lachen. Ein generationsübergreifendes Buch also: Lachen ohne Altersbeschränkung. Jugendliche unter 16 Jahren allerdings nur in Gegenwart ihrer Eltern.
Peter Butschkow „Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger“ Die Geschichte eines Betruges – HIER BESTELLEN
Erschienen im konkursbuch Verlag Claudia Gehrke ISBN 978-3-88769-588-0